Mittwoch, 12. August 2015

Autoreninterview "Zusammen finden" - Teil 2

Hier nun der 2. Teil der Interviews mit den AutorInnen der Benefiz-Anthologie - näheres zum Buch hier!


S.B. Sasori – Rabendieb

Du hast Dich bereits für Wölfe eingesetzt, nun geht es um einen gefangenen Raben. Was bewegt Dich an dem Thema?

Bei den Wölfen und bei Jakob handelt es sich um Themen, die vor meiner Haustür warten.

Die Wölfe ziehen praktisch wenige Kilometer an unserem Wohnort vorbei und sorgen sowohl bei Jägern als auch bei den vielen Schafzüchtern für heiße Diskussionen. Schon deshalb war es mir ein Bedürfnis, eine Lanze für sie zu brechen. Der Erlös der Anthologie, an der viele Kollegen mitgeschrieben haben, geht an NABU "Willkommen Wolf".

Meine jüngste Tochter hatte bereits das Glück, vier Wolfswelpen auf dem Heimweg von einer Feier aus nächster Nähe zu sehen. Ihre Augen leuchten immer noch, wenn sie davon erzählt.

Und Jakob ... ja den gibt es wirklich. Er lebt im Tierpark hier im Ort.

Seit er ein Jungvogel ist, ist er eingesperrt. Mittlerweile ist er so alt, dass er wirklich kaum noch auf die oberste Stange flattern kann. Sein Leben lang ist er nie richtig geflogen.

Meine mittlere Tochter war schon oft kurz davor, ihn einfach freizulassen und ich hatte Mühe ihr klarzumachen, dass das "kriminell" ist. Dabei hätte ich dieses verdammte Vorhängeschloss liebend gern selbst aufgebrochen.

Um ihm die Zeit zu vertreiben besuchen wir ihn oft und reden ein bisschen mit ihm. Seinen Namen kann er absolut verständlich formulieren. Ist ein krasser Vogel.

Lasse ich ihn ein paar Tage allein, dreht er mir schmollend den Rücken zu und ich muss ihn mit Hundeleckerli bestechen.

Er hat schon längst eine eigene Geschichte verdient und die hat er nun bekommen. Zumindest dort wird er befreit.


Raik Thorstad - Das steinerne Bild

Was hat Dich zu dieser Geschichte inspiriert?

Menschliche Wahrnehmung ist für mich ein total spannendes Thema, über das man viel öfter stolpert, als man bewusst - haha - wahrnimmt. Ich schätze, kaum jemand von uns kann sich davon freimachen, dass er irgendetwas an sich anders bewertet als andere. Einige überschätzen sich vielleicht, aber ich glaube, Unterschätzung ist viel häufiger. Wie viele Mädchen wollen nicht tanzen, weil sie sich zu kurvig finden? Wie viele Männer finden sich zu klein? Wie viele Leute sind davon überzeugt, dass sie zu dick/zu dumm/zu hässlich bis hin zu nutzlos sind? Beim Steinernen Bild habe ich mich gefragt, wie es sich wohl auf eine Liebe auswirkt, wenn eine der Parteien (oder noch schlimmer beide) sich selbst nicht richtig sehen kann und immer nur vom Schlimmsten ausgeht.


Juliane Seidel – Zwillingsmond

Was hat Dich an der von Dir erschaffenen Fantasywelt besonders fasziniert? Ist sie Teil eines größeren »Zusammenhangs«?
Eine schwierige Frage, zu der ich etwas weiter ausholen muss. Um ehrlich zu sein habe ich die Fantasywelt Adaan nicht für die Kurzgeschichte entwickelt, sondern (gemeinsam mit Tanja) schon viel früher: für meine Kinderbuchreihe "Assjah". Darin ist Adaan eine von vier Welten, die sich der Hauptcharakter Kim ausgedacht hat und in seinen Träumen bereist. Daher kommen in "Zwillingsmond" auch Figuren vor, die in "Assjah" eine wichtige Rolle spielen: Annatar und Shamalla. Da ich Adaan sehr gerne mag und die Welt am meisten ausgearbeitet ist, habe ich mich entschieden "Zwillingsmond" dort spielen zu lassen. Meine Geschichtsidee hat einfach wunderbar hinein gepasst, da Magie in Adaan eine große Rolle Spielt. Leider konnte ich von der Welt nur wenig offenbaren, einfach weil mir der Platz für längere Erklärungen fehlte. Daher kommen viele Dinge, die mich an Adaan faszinieren gar nicht zur Sprache: die Welt unter der Oberfläche - eine Art Unterwelt, die ganz Adaan unterhöhlt und in der unterschiedliche Kreaturen leben. Auch die unterschiedlichen Länder und Lebewesen, die Adaan bevölkern, kommen nur am Rande vor. Es gibt da viel mehr - sogar eine Landkarte, auf der man einen Teil der Handlungsorte aus "Zwillingsmond" wiederfinden kann:


Damit beantwortet sich auch gleich die 2. Frage - sie ist in der Tat Teil eines größeren "Zusammenhangs": in erster Linie ist die Welt für meine Kinderbuchreihe "Assjah" entstanden. Allerdings plane ich durchaus die Geschichte um Nazar und Kiama auszubauen, da es eine Menge Spaß macht die Abenteuer der Beiden zu erzählen und ich nur einen Bruchteil meiner Träume aufgeschrieben habe - die zwei Magiern, die nur zusammen zaubern können, haben mich nämlich vor einer Weile in mehreren Nächten heimgesucht. Sprich irgendwann wird es mehr zu ihnen geben. Dann kann ich auch mehr von Adaan zeigen, insbesondere die Orte und Geschöpfe, die mich am meisten faszinieren.




Paul Senftenberg - Liebe ohne Namen

Das Essay entstand für ein geplantes Buch. Über welche Filme wirst Du darin noch schreiben?

Wer meine bisherigen Bücher kennt, weiß, dass darin immer wieder Bezüge zu Filmen und zum Kino vorkommen; am augenscheinlichsten ist dies der Klassiker Frankenstein, der in dem Roman Eine ganz andere Liebe eine nicht unwichtige Rolle spielt.

Seit meiner Jugend bin ich ein großer Filmfan, vor ungefähr drei Jahren habe ich damit begonnen, über die schönsten, bewegendsten, auch die erschreckendsten, einfach die stärksten Szenen aus schwulen Filmen zu schreiben – anfangs nur für mich selbst; die Idee, dass daraus eines Tages ein Buch werden könnte, ist erst mit der Zeit gereift. Meine Sammlung ist keine Bestenliste, ich habe eine ganz subjektive Auswahl von über achtzig Gänsehautmomenten getroffen. Allseits bekannte Filme wie Brokeback Mountain, Milk und A Single Man kommen darin vor, ich bin aber auch auf eher unbekannte Perlen wie El Mar, Animals und Contracorriente gestoßen; auch einige Fernsehserien wie Brothers and Sisters, Spartacus und Queer as Folk sind darunter.

In meinen Essays mache ich diese wunderbaren Augenblicke des schwulen Films für die Leser wieder erlebbar, sie stellen eine Hommage, eine Liebeserklärung dar. Und ausgehend davon schreibe ich das eine Mal über filmhistorische Aspekte oder bestimmte Schauspieler oder Regisseure, ein anderes Mal über psychologische oder philosophische Überlegungen oder stelle literarische Bezüge her. Unter dem Titel Gay Movie Moments wird die Sammlung im kommenden Jahr im Verlag Homo Littera herauskommen – nicht zuletzt aufgrund der vielen Fotos, für die die Rechte eingeholt werden mussten, auch für den Verlag ein extrem aufwendiges Unterfangen.




Karolina Peli - Von Liebe, Anhänglichkeiten und Fluchten

Wie kam Dir die Idee zu Deiner Geschichte?

Ein Stück weit, wahre Begebenheit. Ich habe einen Bekannten, der sich trennte. Aber nicht damit zurechtkam. Er klammerte sich fest. Rundum im Freundeskreis. Jeder kam mal eine Weile dran. Im Endeffekt merkte er, was er da tat.


Moritz Berg und J. Walther - Nie vergessen

Lieber Moritz, Du warst noch nie in Italien. Wie ist es Dir gelungen, Dich in den Handlungsort hineinzuversetzen?

Ich liebe es zu reisen, es kann eigentlich gar nicht weit genug weg sein. Dabei kamen aber so einige Ecken von Europa bis jetzt viel zu kurz. Gerade Italien, das eigentlich nur wenige Stunden mit dem Auto entfernt ist, hatte ich bei der Urlaubsplanung völlig unbeachtet gelassen. Vor ca. einem Jahr entstand zum ersten Mal der Gedanke Italien zu besuchen, aber noch immer stand es auf der Wunschliste weit unten.
Als die Idee zusammen mit Jana etwas zu schreiben aufkam, stand schnell fest, dass es in Italien spielen sollte. Ich beschäftigte mich mehr mit dem Land, schaute viele Bilder an, besuchte den Ort virtuell. Dabei tauche ich in die Bilder ein und versuche dem Leser genau die Gefühle zu vermitteln, die ich dabei habe, egal, ob ich den Ort persönlich schon besucht habe oder nur in der Vorstellung. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist.




Chris P. Rolls - Die Anmut von Gras

Du überraschst hier mit einem anderen Stil und Deiner vermutlich kürzesten Geschichte bisher. Wie kommt es? War das Schreiben dieses Texte anders als sonst?

Ich habe mich in letzter Zeit öfter an etwas kürzeren Sachen probiert, auch wenn die mir nicht so recht liegen. Aber es macht Spaß, möglichst viel wegzulassen, nur das Wichtigste anzudeuten und den Rest dem Leser zu überlassen. Dadurch bastelt man aber etwas mehr an dem Text herum, denn alle kleinen Puzzleteilchen müssen ja am rechten Fleck sein, um entdeckt werden zu können. Insofern war es anders, weil ich den Text ein paar Mal durchgehen musste, ob ich alle Hinweise auch drin hatte. Auf jeden Fall ein interessantes Experiment.



Ich bedanke mich bei allen AutorInnen für die Antworten. Ein besonderer Dank für die Unterstützung des Projektes geht auch an die Verlage Incubus, dead soft und insbesondere Cursed für den Buchsatz!
Das Taschenbuch ist nun auch erschienen!



Donnerstag, 6. August 2015

Autoreninterview "Zusammen finden" Teil 1

Ein Interview mit allen AutorInnen der Anthologie "Zusammen finden" - hier die erste Hälfte. Näheres zum Buch steht im Post darunter.
 
Susann Julieva und Bianca Nias - Der Werwolf von nebenan
Susann, wie kam es zur Zusammenarbeit mit Bianca? Wie war es für Dich, in ein neues Genre hineinzuschauen?
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Bianca? --- Ganz spontan und unkompliziert! Ich finde Biancas Romane klasse, also hab ich sie einfach mal gefragt, ob sie Lust hätte, sich für die Anthologie mit mir zusammenzutun - und sie war zu meiner großen Freude sofort dabei! Wir haben uns über eine Grundidee ausgetauscht, dann hat jeder einen kurzen Steckbrief seiner Figur erstellt, und danach haben wir einfach losgeschrieben, so richtig ins Blaue rein. Immer abwechselnd haben wir uns die Spielbälle zugeworfen und die andere durfte die Szene weiterspinnen. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht. Beim Schreiben haben wir dann gemerkt, dass das Ganze zu lang wird für eine Kurzgeschichte. Also mussten wir für die Antho irgendwo unterbrechen. Wir schreiben aber weiter, denn es gibt noch viel zu erzählen. Ich freu mich riesig, dass deine Idee das ermöglicht hat und wir durch unsere Zusammenarbeit eine liebe Kollegin unterstützen können!
Wie war es für Dich, in ein neues Genre hineinzuschauen? --- Wunderbar! Im Grunde weiß ich gar nicht, weshalb ich bislang noch kein Urban Fantasy geschrieben hatte, da es eins meiner absoluten Lieblingsgenres ist. Im Kopf einer Figur herumzuspazieren, die eine unbezähmte Wolfsseite hat und über magische Fähigkeiten verfügt, ist eine tolle Erfahrung. Noah kam wie von selbst zu mir, ohne dass ich ihn mir hätte mühsam ausdenken müssen. Und Biancas bezaubernder Oliver und er sind perfekt füreinander. Mal sehen, was aus den beiden noch wird...

Bianca, wie war die Zusammenarbeit mit einer anderen Autorin für Dich? Hast Du das zum ersten Mal gemacht?
Zuallererst - ich war richtig geplättet, als Susann mich fragte, ob wir beide etwas zusammen schreiben wollen. So eine erfahrene und klasse Autorin, deren Stil ich über ihre Bücher kenne und liebe, möchte ausgerechnet mich als Co-Autorin? Natürlich habe ich voller Stolz zugesagt. Nein, es war nicht meine erste Zusammenarbeit und ich denke, es wird auch nicht die Letzte gewesen sein. Mit einer anderen lieben Kollegin arbeite ich an einem tollen und vielversprechenden Projekt, das aus bestimmten Gründen aber zwischendurch nochmal auf Eis gelegt worden ist. Gemeinsam die Ideen zu erarbeiten und sich gegenseitig die "Bälle zuzuwerfen", macht unglaublich viel Spaß. Das ist eben etwas ganz anderes, als für sich allein im stillen Kämmerchen zu sitzen, da man sich permanent austauscht, motiviert und berät.


Jobst Mahrenholz - Charlys Chips
Du hast zum ersten Mal eine Geschichte in England angesiedelt. Wie fühlte sich das an? Warst Du schon einmal in dem Land?
England, vor allem aber Schottland kenne ich recht gut. Ich liebe die englische Mentalität, den Humor dort, bin ein gnadenloser Fan von Schirm Charme und Melone und Harris Tweed und ich schätze das Frühstück dort.
Ich habe die Geschichte in Birmingham angesiedelt, da ich zeitgleich an einem Buch arbeite, dass zwischen Venedig und Padua spielt. Hätte ich Charlys Chip in Italien angesiedelt, wäre ich durcheinander gekommen. So war es kein Problem. Befand mich vom ersten Absatz an, in Erdington/GB


Justin C. Skylark - Dylan und Thor - on the road - ein Zwischenspiel
Wo ist diese Geschichte zeitlich angesiedelt in Bezug auf die Romane? Wird es noch weitere Bücher mit Dylan und Thor geben?
Die Dylan und Thor Reihe umfasst 4 Romane. Die Kurzgeschichte "Dylan & Thor - on The Road- ein Zwischenspiel" bezieht sich primär auf den letzten Band "Flyktet". Kann also als eine Art Fortsetzungsgeschichte angesehen werden. Zu Frage zwei: Oft werde ich nach einem weiteren Band gefragt, derzeit ist bei Teil 4 Schluss. Ich schließe einen fünften Band nicht aus, vielleicht wird es auch hier und da erstmal weitere Kurzgeschichten geben. Aber da gibt es noch keinen konkreten Plan. 


Tanja Meurer – Hunger
Für diese Geschichte hast Du intensiv recherchiert. Was war dabei besonders schwierig herauszufinden oder besonders interessant?
Was besonders schwierig herauszufinden war? Sehr einfach: wo das 1. Polizeirevier in Mainz im Winter 1916 gewesen war. Heute ist es in der Weißliliengasse und die Kriminaldirektion befindet sich in der Alice-Kaserne am Valenciaplatz. Allerdings war es das 1916 noch nicht. Da wurde die Kaserne noch als Kaserne genutzt. An dem Brocken habe ich mir die Zähne ausgebissen und konnte leider nicht mal meine Stiefmutter (Ur-Mainzerin) fragen, weil sie gerade im Urlaub war. Dieser Part ist leider sehr schwammig ausgefallen. Alles andere bereitete mir weniger Probleme. Ich bin Bauzeicherin aus dem Hochbau und habe in Mainz gelernt - besonders die Altbausanierung. Damit bin ich zumeist auf der sicheren Seite - nur in diesem Fall nicht. Mein Fundus an Büchern über die Geschichte und den Verlauf des ersten Weltkriegs, Mainz als Stadt, das Leben in den Kriegen, Kleidung, etc. haben mir darin leider auch nicht geholfen. Was besonders interessant war - das Hintergrundwissen zum Thema "Steckrübenwinter" - den Hungerwinter 1916. In diesem Winter ging die Schlacht bei Verdun zu Ende (19.12.1916). Es war die (bekanntlich) schrecklichste Schlacht (nur die Schlacht an der Somme forderte einen ähnlichen Tribut). Auf französischer Seite gab es ca. 377.000 Mann Verluste und auf deutscher Seite 337.000. Sie begann am 21. Februar 1916 und endete am 19. Dezember, ohne dass sich die Grenzen nennenswert verschoben gehabt hätten. Ich habe schon vor Monaten mehrere Berichte und Bücher dazu gelesen. Innerhalb einer einzigen Stunde wurden über 1.000 Schuss aus Mörsern abgegeben. Gruselige Vorstellung, oder? Und genau diese Schlacht hat Heinrichs Gegner hinter sich. Er lebt und liebt die Gewalt ... Hoffentlich kommt der "Landser" auch so rüber. Aber die Recherche hierzu hat mir viele neue Punkte aufgewiesen. Nicht nur der zweite Weltkrieg war die Hölle, der erste stand dem in nicht sonderlich vielen Punkten nach.
 

Rosha Reads - Sehnsucht ist ein subtiles Gefängnis
Worin unterscheidet sich dieser Text von Deinen bisherigen Arbeiten?
Zum einen ist es die erste Geschichte, die ich unter meinem Pseudonym veröffentlicht habe. Quasi mein Einstand mit einem schwulen Text.
Zum anderen habe ich in Vorbereitung auf die Kurzgeschichte mit der Erzählperspektive experimentiert und mich letztendlich für die Ich-Perspektive in Verknüpfung mit der zweiten Person Singular entschieden. Das Besondere hierbei ist, dass der Protagonist sich nicht an den Leser wendet (wie das bei der Verknüpfung mit der dritten Person Singular empfunden wird), sondern sich in Gedanken mit seinem Freund, der zweiten Figur der Geschichte unterhält. Das erzeugt eine besondere Intimität und auch Intensität, man ist als Leser ganz nah bei der erzählenden Figur. Man befindet sich im Kopf des Protagonisten. Was wiederum zu der Gratwanderung führte, nicht in Rührseligkeit abzudriften und einem an sich schweigsamen Menschen seine Gedanken abzuringen. Da man als Autor die Textwirkung nie exakt vorherbestimmen kann, bin ich nun sehr gespannt, inwieweit es mir hier gelungen ist, den Leser das fühlen zu lassen, was ich mit der Erzählung ausdrücken wollte.


Schännieh Dunkelstrauch - Zwischen Sojafleisch und Pinot noir
Wie viel von Dir steckt in dieser Geschichte?
Ich denke, in jeder Geschichte steckt immer irgendetwas vom Autor. Das lässt sich wohl nie ganz abstellen und das ist auch gut so. Manchmal spielen Geschichten in für den Autor vertrauten Städten, manchmal behandeln sie eigene Ängste oder in ähnlicher Form selbst erlebte Situation. Je nach Geschichte wechselt das bei mir zwischen subtil und deutlich herauslesbar. Im Fall von 'zwischen Sojafleisch und Pinot noir' sind es die Protagonisten, die beide viele Eigenschaften von mir selbst widerspiegeln. Jeder hat diese Momente, in denen er unfähig ist zu sprechen, zu schüchtern ist, sich nicht traut und Zweifel hat - wie Florian. Doch dann gibt es auch noch diese anderen, in denen man etwas anpacken will, etwas unbedingt haben möchte. Und dann wagt man es einfach - wie Finn.

Danke an alle für die interessanten Antworten zu unserer - wie man sieht - abwechslungsreichen Anthologie!