11 Fragen

Vielen Dank an Cecil Dewi für die Einladung zu meiner ersten Blogtour. Hier meine Antworten auf ihre 11 Fragen.


1. Fangen wir einfach an: Seit wann schreibst Du und was hat Dich zum Schreiben gebracht?
Ich habe mit Anfang 20 angefangen zu schreiben und es hat mich immer mehr in seinen Bann gezogen. Die Geschichten, die ich mir vorher nur im Kopf ausgedacht habe, wollten aufs Papier. Ich verliebte mich in den Rhythmus, den Klang und den Geschmack der Sprache.

2. Welche Deiner Geschichten ist Dir am nächsten und warum?
Das ist wohl Benjamins Gärten. Nicht nur, weil es mein erster Roman ist, an dem ich am längsten geschrieben habe, er ist auch sehr persönlich.

3. Bei John Irving sind es unter anderem Bären, starke Frauen und homoerotische Beziehungen, die als Motive immer wieder in seinen Geschichten auftauchen. Gibt es auch in Deinen Geschichten Themen oder Motive, die wiederkehren? Wenn ja, welche und warum?
Kochen auf alle Fälle ;-) ich verweise auf die Rubrik "Kochen mit …" - Rezepte die in meinen Romanen vorkommen. Dann Krankheit und Trauer, Landleben, wilde Gärten und Sommer. Sachen eben, die mich persönlich berühren.

4. Bist Du ein „Stiller Brüter“ oder ein Schreiberling, der seinen Plot in die Welt hinausträgt und mit vielen Menschen diskutieren muss?
Ich schreibe still vor mich hin und zeige das am Anfang eigentlich nur einem Menschen.
5. Hat Dein eigenes Schreiben Deine Sicht auf die Werke anderer Autoren verändert? Wenn ja, wie?
Ja, sehr stark. Man erkennt natürlich besser, wie etwas „gemacht“ ist, sieht Schwachpunkt, aber auch gekonnte Sachen. Man durchschaut Effekthascherei ebenso wie vermeintlich einfache Sachen, deren Könnerschaft man sieht. Ich lese kritischer, klar. Eine Zeit lang hat es mir das Lesen ziemlich verdorben, weil ich entweder dachte   „... und so ein Mist wird gedruckt“ oder „Oh Gott, so gut werde ich nie“. Das ist zum Glück vorbei. 

6. Wie weit schaffst Du es, Dich von Deiner eigenen Geschichte „abzunabeln“, wenn sie fertig ist? Schaffst Du es beispielsweise, eine fertige Geschichte zu lesen, als sei sie von jemand anderem geschrieben worden? Oder anders gefragt: Hört die Arbeit an den eigenen Geschichten für Dich je auf?
Die Arbeit hört auf, wenn die Geschichte in Buchform veröffentlicht ist. Bei eBooks oder Nachdruck schaue ich wieder drüber und feile an der einen oder anderen Feinheit. Teilweise scheue ich mich, meine fertigen Werke zu lesen, ich bin sehr kritisch und habe Angst, was ich da entdecke. Mit der Zeit kommt Abstand, manchmal staune ich, was ich da zuwege gebracht habe, aber wie von einem Fremden kann ich meine Geschichten nicht lesen.

7. Welche Rolle spielt für Dich das Feedback Deiner Leser? Sehnst Du Kritiken herbei? Hast Du Angst davor?
Wie wohl jedem Autor ist mir Feedback sehr wichtig und ich warte darauf. Wobei mir eine fundierte Kritik mehr bedeutet als eine undifferenzierte Lobhudelei.

8. Welches war das schönste Feedback, das Du je von einem Leser bekommen hast?
Das kann ich wirklich nicht sagen, denn fast in jedem Feedback, dass ich bisher erhalten habe, war eine Aussage, die mich sehr gefreut hat. Auf der Seite Romane zitiere ich einige schöne Ausschnitte, ohne dass das eine abschließende Auswahl ist.

9. Wie beurteilst Du die Vernetzung mit anderen Autoren: Wertvoller Gedankenaustausch, Klüngelei oder am Ende gar Autoren-Hickhack?
Für mich ist dieser Austausch etwas sehr Bereicherndes, Schönes, was ich mir schon gewünscht habe, als ich zu schreiben anfing.

10. Self-Publishing oder Publizieren beim Verlag: Was möchtest du lieber machen und warum?
Ich möchte beides machen, je nach Projekt, für Romane bevorzuge ich die Zusammenarbeit mit einem Verlag.

11. Zum Abschluss ein klein wenig Kreativität, bitte! ;) ... In maximal 5 Sätzen: Was passiert zwischen den Buchdeckeln Deiner liebsten Geschichte, wenn das Buch geschlossen ist?
Sex, Sex, Sex … oder?

Meine 11 Fragen haben beantwortet: Irina Meerling
und Swantje Bernd

Lesung bei der Queerlounge Görlitz, 13. August 2013
 


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