Freitag, 7. Februar 2014

Lesefestival in Wiesbaden


Am 1. und 2. Februar fand in Wiesbaden das erste schwullesbische Lesefestival, organisiert von Juliane Seidel, statt, zu dem ich eingeladen war.
Auch für mich war es, nach meinen ersten Gruppen- und Einzellesungen, dass erste Ereignis in dieser Größenordnung. Es war auch eine Gelegenheit für mich, sehr viele AutorInnen und LeserInnen kennen zu lernen, die ich bisher nur online kannte.

Am ersten Tag füllte sich das Café Anderswo als Veranstaltungsort schnell, und ich konnte einige Gesichter ihren Onlineprofilen zuordnen. Netterweise stellten sich mir auch drei liebe Kolleginnen/Leserinnen vor, die ich nicht erkannt hätte und wir hatten anregende Gespräche.

Einige Eindrücke ohne Anspruch auf Vollständigkeit (bei einigen Lesungen war ich nicht dabei):

Nach zwei Autorinnen lesbischer Romane liest um 17 Uhr Tanja Meurer mit sehr angenehmer Stimme aus ihrem Steampunk-Manuskript, welches (hoffentlich) bald erscheint, sowie aus ihrem aktuellen Thriller-Roman "Der Rebell".
Nach einer Pause beginnt um 19 Uhr meine Lesung. Zum ersten Mal lese ich aus "Im Zimmer wird es still", es ist wirklich still im Raum während ich lese und bei meinen letzten Zeilen muss ich selbst doch wirklich gegen Tränen kämpfen.
Foto: Juliane Seidel

Danach begegne ich zum ersten Mal dem Autor und Blogger Jannis Plastargias - nach regem Austausch, Rezensionen, einer Anthologie und diversen Facebook-likes. Er liest im Anschluss lustig und flott zwei Szenen aus "Plattenbaugefühle". Hier merkt man, dass er Leseprofi ist, er ist locker, liest sehr gut und erzählt Anekdoten. Danach liest er "Ich weiß es nicht", einen sensiblen, berührenden Text aus der Anthologie "Liebe und andere Schmerzen" und wieder wird es still im Raum.


Am zweiten Tag geht es mit weniger Besuchern als am übervollen Samstag weiter. B. Witthaut alias Laurent Bach liest als erstes aus ihrem Krimidebüt. Um 17 Uhr feiert Nino Delia große Erfolge mit ihrem Manuskript "Menschen sind auch nur eine Trenderscheinung".

Um 19 Uhr liest die beliebte Autorin Chris P. Rolls, für die Fans sogar mit Geschenken angereist sind, mit angenehmer Stimme aus ihrem eBook "Feuersteine" und dem aktuellen Roman "Lions roar".
Einen anderen Akzent setzt Yuliya Sokalska mit ihren pointierten, frechen Texten aus "Lesbenansichten einer Femme".
Den würdigen Abschluss bildet Anna Maske, die sehr angenehm und ruhig zwei gefühlvolle Kurzgeschichten vorträgt. Obwohl die treuen Zuhörer nach diesem Lesemarathon erschöpft sind, wollen wir alle die Geschichten bis zum Ende hören.

Zwei ereignisreiche Tage und eine gelungene Veranstaltung, die nach einer Wiederholung verlangt (und sie auch bekommen soll). Wer nicht da war, hat etwas verpasst.

Yuliya Sokalska las aus “Lesbengeschichten einer Femme”

Yuliya Sokalska las aus “Lesbengeschichten einer Femme”

Yuliya Sokalska las aus “Lesbengeschichten einer Femme”



Ich danke der Veranstalterin Juliane Seidel und ihrer Co-Orga Tanja Meurer für das gelungene Ereignis und die Autorenbetreuung. Und den netten AutorInnen und LeserInnen die ich kennenlernen durfte.

Ein umfassender Rückblick von Juliane Seidel: Nachlese


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