Sonntag, 15. März 2015

Lesungen auf der LBM

Auf der Leipziger Buchmesse 2015 habe ich zwei Lesungen der Anthologie  "Gleich Liebes, gleich ist das Essen fertig" bestritten und beide verliefen ganz anders als erwartet, aber richtig gut.

Los ging es am Samstag um halb elf am Stand des Größenwahnverlages. Hier hatte ich erwartet, mit Devin Sumarno alleine da zu sitzen, während uns niemand zuhört und Leute an uns vorbeihetzen. Doch als ich ein paar Minuten vor Beginn am Stand ankam, hatte sich schon eine Menschengruppe um den kleinen Eckstand aufgestellt. Der Verleger moderierte die Lesung und die Autorin Nino Delia war auch mit dabei, so dass wir zu viert waren.

Der Verleger präsentierte die Anthologie und stellte uns Fragen, vor allen zum queeren Ansatz des Buches und unserer Texte. Devin und Nino lasen aus ihren Geschichten, während ich einen poetisch-sinnlichen Auszug aus "Früchte der Erkenntnis" von Börje Schweizer las.
Einige Zuhörer kamen und gingen zwar, aber viele blieben die ganze Zeit dabei und interessierten sich auch im Anschluss für das Buch.

Ganz anders verlief die Lesung um 13 Uhr in der Lucca-Bar in der Innenstadt von Leipzig. Hier hatte ich erwartet, dass wir fein geordnet an einem Tisch sitzen, während ein paar Leute, die zum Essen in die Bar bekommen sind, uns gezwungenermaßen zuhören.
Als wir eine Viertelstunde vor Beginn erschienen, war die Bar bis auf den letzten Platz besetzt. Ein langer schmaler Raum, im hinteren Bereich mit einer Unterteilung, also denkbar ungeeignet für eine Lesung. Für uns war kein Platz mehr, und alles wirkte unvorbereitet und unorganisiert. Einige Leute schienen aber wirklich wegen der Lesung da zu sein. (Am Ende stellte sich heraus, dass wohl alle extra wegen der Lesung gekommen waren.)



Nach einigen chaotischer Minuten wurden wir zwischen Kücheneingang und Toilette am Rand platziert. Die Besucher nahmen das Chaos zum Glück mit Humor und die Atmosphäre war gleich aufgeschlossen. Der Herausgeber Jannis Plastargias stellte die Anthologie kurz vor und dann war ich auch schon dran. Ich las aus meiner Geschichte "Der Engel auf der Fensterbank", die neben nachdenklichen Untertönen auch Humor hat, was gut ankam. Ohne Mikrofon in in einer Bar zu lesen, ist natürlich eine Herausforderung für die Stimme.
Dann las Devin Sumarno aus ihrem Text "Dinner & Show" und Nino Delia aus "Wintermandeln, Mädchenkörper". Besonders das Thema Transidentität dieses Textes brachte viele Fragen aus dem Publikum und die Rückmeldung, dass man über dieses Thema viel zu selten etwas hört.

Auch die Frage, ob die Anthologie neben Geschichte mit homosexuellen oder transsexuellen Figuren, auch welche mit "nor..., also Mann und Frau" enthält, kam auf. Diese freundlich gemeinte Frage und das Wort, das noch korrigiert wurde, zeigte, wie wichtig die Themenausrichtung der Anthologie ist. Jannis las also zum Abschluss einen Text, in dem es um Mann und Frau geht, doch "normal" geht es in dieser Geschichte nicht zu.

Danach mussten wir fleißig signieren, denn es wurden fünf oder sechs Bücher gekauft. Und fünf Bücher muss man auf einer Lesung erstmal verkaufen! Nach weiteren netten Gesprächen und guten Wünschen, bekam ich am Ende noch Tipps, wo man schöne Friedhofsengel fotografieren kann.

Fazit:  Aus etwas, das zuerst wie die programmierte Katastrophe erschien, wurde eine geile Lesung mit einem tollen Publikum, das uns mit offenen Armen aufgenommen hat.





Sonntag, 8. März 2015

Liebster Award

Die liebe Juliane Seidel hat mich für den Liebster Award nominiert – vielen Dank dafür!


Was ist der “Liebster-Award”?
Es geht darum, elf Fragen des Nominierers zu beantworten und im Gegenzug dafür weitere Blogger zu nominieren und ihnen ebenfalls elf Fragen zu stellen. Das Ganze dient dem Networking und dem Kennenlernen neuer Seiten, Blogs und vielleicht sogar Freunden
Die Spielregeln
• Bedanke dich bei dem Autor/Blogger, der dich nominiert hat, und verlinke seine Website/seinen Blog
• Verwende das Awardbild
• Beantworte die 11 Fragen, die man dir gestellt hat.
• Formuliere im Anschluss daran 11 neue Fragen.
• Nominiere bis zu 11 weitere Autoren/Blogs und bitte darum, deine Fragen zu beantworten.
• Informiere die Nominierten natürlich über ihr Glück.



Hier also ihre spannenden, teilweise knifflichen Fragen und meine Antworten:

  1. Was inspiriert dich beim Schreiben am meisten?
    Oft sind es kleine Beobachtungen, eine bestimmte Lichtstimmung, ein altes Haus, alte Bahnanlagen. Aus so etwas könnte ich ganze Geschichten entwickeln. Am Anfang von „Phillips Bilder“ stand z.B. das Haus von Davids Familie, das später gar keine große Rolle mehr spielt. Natürlich kann es auch eine Nebenhandlung, ein Gedanke, in einem Buch oder Film sein.

  2. Wie wichtig sind dir deine Fans, Rezensionen und das allgemeine Feedback?
    Die Resonanz allgemein ist für mich sehr wichtig, Schreiben ist Kommunikation, und wenn diese ins Leere läuft, macht es keinen Sinn. Und meine LeserInnen sind natürlich die Allerbesten.

  3. Welche Themen/Genres (außerhalb deiner üblichen Vorlieben) würdest du beim Schreiben gerne einmal aufgreifen/in Angriff nehmen?
    Mit „Die wahre Geschichte von Robinson Crusoe“ habe ich mich zum 1. Mal in die Historie begeben. Und mit Anna & Eva will ich mich zu ersten Mal an eine längere lesbische Geschichte wagen – ich freue mich schon.

  4. Wie wichtig ist dir die Recherche für ein Buchprojekt?
    Da meine Geschichten immer nahe an meiner Lebenswelt liegen, recherchiere ich nicht all zu viel, hauptsächlich sind es Details, die ich überprüfe.
    Über "Robinson Crusoe" habe ich zum ersten Mal richtig ausführlich recherchiert, das war sehr interessant.

  5. Bist du eher der Vorab-Plotter oder entwickelt sich deine Geschichte beim Schreiben? Warum bevorzugst du Vorab-Plotten / Frei schreiben?
    Benjamins Gärten habe ich mit „intuitivem Schreiben“ verfasst – nie wieder – das hatte dreimal Umschreiben zur Folge. Seitdem planen ich die Geschichte grob durch, bleibe aber natürlich offen für Ideen. Aber die große Linie muss stehen.

  6. Selfpublisher, Hybrid- oder Verlagsautor? Womit fühlst du als Autor dich am wohlsten und warum? 
    Hyb... was? Ich bin flexibel, sage ich nur. Aber es hat schon seinen Reiz, alles in der Hand zu haben.

  1. Welchen deiner Hauptcharaktere würdest du gerne einmal treffen und was würde er/sie sagen, wenn er/sie die Möglichkeit hätte, dir die Meinung zu geigen?
    Natürlich würde ich alle gerne treffen! Muss ich mich entscheiden? Da ich mit meinen Figuren sehr pfleglich umgehe, hoffe ich doch nicht, dass mir eine die Meinung geigen will. Okay, Peter aus „Im Zimmer wird es still“ vielleicht.

  2. Wo siehst du dich (als Autor) in 10 Jahren?
    Oh mein Gott – 10 Jahre, so weit denke ich wirklich nicht. Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass ich bis dahin ganz aufhöre. Oder ich schreibe doch noch einen Roman – wenn die Dinger nur nicht so hartnäckig in meinem Kopf bleiben würden ...

  3. Welche Bücher hast du momentan auf deinem Nachttisch liegen?
    Von Sarah Waters „Solange du lügst“, wovon ich bisher nur die Verfilmung „Fingersmith“ kenne und „Blauer Himmel und grünes Gras“, worüber ich auf Amazon gestolpert bin. (liegt beides auf meinem Reader)

  4. Du hast die Chance in ein beliebiges Buch zu springen und die Geschichte mitzubestimmen – welches Buch wählst du und warum?
    Juliane, Deine Fragen sind anstrengend ;-) Bücher, die mir gut gefallen will ich selbstverständlich nicht verändern … Ich bin nicht sicher, ob ich in ein Buch springen wollte – das hat doch seine Tücken. Mit den Abrafaxen würde ich vielleicht mal ein paar Abenteuer bestreiten wollen.

  5. Welche Zeitepoche würdest du gerne kennenlernen, wenn du die Gelegenheit dazu hättest und warum?
    Eine Reise in die Vergangenheit hat sicher immer ihren Reiz, das alte Rom stelle ich mir zB. toll vor, die Nabatäer oder alten Griechen. Aber auch die Renaissance oder die Belle Époque. Für die Viktorianische Zeit hege ich auch Interesse.


    Und hier meine elf Fragen, für deren Beantwortung ich gerne nominieren möchte: Celia Janssons, Florian Höltgen, Devin Sumarno, Savannah Lichtenwald, Thomas Pregel und gerne jede/n, der Lust drauf hat. 



    1. Welche deiner Figuren ist dir die liebste und warum?

    2. Was ist für dich das Schwerste am Schreiben?

    3. Wieviel schreibst du pro Woche/Monat? Wie oft überprüfst du, wie lang es schon ist?

    4. Wie oft überarbeitest du deine Texte?

    5. Welche Motive (nicht Themen) tauchen in deinen Geschichten immer wieder auf?

    6. Inspiriert dich Musik in irgendeiner Weise beim Schreiben?

    7. Was war deine größte Enttäuschung als Autorin/Autor?

    8. Und was war dein schönstes Erlebnis damit?

    9. Veranstaltest du Lesungen und was sind deine Erfahrungen dabei? Oder warum machst du keine Lesungen?

    10. Welches deiner Bücher möchtest du den LeserInnen besonders ans Herz legen?

    11. Welche Frage würdest du bei einem Interview gerne mal gestellt bekommen?



Samstag, 7. März 2015

Leipziger Buchmesse 2015

Buchmesse 2014 - Lesung Safiye Can und Jannis Plastargias
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Zum 2. Mal werde ich dieses Jahr die Leipziger Buchmesse besuchen - nachdem ich mich letztes Jahr nur umgesehen habe, in diesem Jahr auch mit offiziellen Terminen:


Freitag, 13. März
12 - 14 Uhr Stand Dead soft Verlag mit Swantje Bernd/S.B. Sasori - Halle 5 Stand B213  (Standplan des Verlages sowie Meet&Greet, an dem ich leider nicht teilnehmen kann)


Samstag, 14. März
10:30 - 11:00 Lesung aus "Gleich Liebes, gleich ist das Essen fertig" mit Devin Sumarno - Halle 4 Stand D107, am Stand des Größenwahnverlages

13 Uhr Lesung aus der selben Anthologie mit Jannis Plastargias, Devin Sumarno u.a., Lucca Bar, Ratsfreischulstr. 10, Leipzig Zentrum


Davor und danach bin ich am Feitag und Samstag auf der Messe unterwegs. Wer mich außerhalb dieser Termine treffen oder ein signiertes Buch haben will, den bitte ich um eine Nachricht. Ich freue mich auf viele Begegnungen!


Montag, 2. März 2015

Cover updates

Buchcover sind so eine Sache - man braucht eine gute Idee - das ist machbar. Dann eine gute (Foto)vorlage - da wird es schon schwierig. Und die Rechte daran braucht man auch noch. Und dann jemanden, der ein Cover auch wirklich gestaltet kann - das gibt es nicht umsonst. Lange Rede, kurzer Sinn - für das erste eBook, dass ich seinerzeit selbst veröffentlicht habe, hatte ich nach Konkurrenzanalyse (ergo "besser als DAS kann ich's schon"), selbst ein Cover gestaltet. Ein Foto, welches ich aufgenommen hatte und eine Schrift drüber. So sah es dann auch aus - ein an sich passendes, aber qualitativ nicht ausreichendes Foto mit Schrift.

Irgendwann war mir das ganze zu farblos und ich habe versucht es etwas aufzupeppen - siehe rechts. Heute gefällt mir Variante 1 eigentlich besser.

Vor kurzen hatte ich das große Glück, eine Verlosung zu gewinnen. Sonst gewinne ich nie etwas, aber diesmal zog ich den Hauptgewinn - eine Coverneugestaltung durch die bekannte Buchdesignerin Casandra Krammer.
Aus drei von mir vorgeschlagenen Fotos wählte sie eines zur Gestaltung aus und das ist das Ergebnis:

Mit dem neuen Design bin ich sehr glücklich und finde, es passt gut zu dem Buch. Verfügbar ist sowohl das Taschenbuch als auch das eBook mit dem neuen Cover.


Noch ein bisschen mehr Cover-vorher/nachher - Benjamins Gärten einmal mit dem Verlagscover (2010) sowie rechts das neue Cover (Dezember 2013), gestaltet von Irene Repp. Verwendet wurde das selbe Foto von mir - eine Art "Originalschauplatz" der Geschichte, was es für mich zu etwas ganz besonderen macht. In der neuen Version ist das Foto großflächig verwendet, zwar habe ich bedauert, die schönen Teile des Fotos aufzugeben, aber in der Gesamtwirkung überzeugt es so einfach.



Und zuletzt eine schwere Geburt - das Cover zu Phillips Bilder. Hier gab es zwei Fotos, die mir für das Cover sehr gut gefallen hätten, aber für beide Bilder waren die Rechte nicht zu bekommen. Nach endloser Suche auf den Seiten von Bildagenturen kam es zu diesem Ergebnis rechts.

Später wurde das Cover für das eBook noch einmal neu gestaltet - das Foto eines jungen Mannes mit Dreads war neu verfügbar, der zwar nicht völlig zu dem passt, wie ich mir die Figur Seth vorstelle, aber doch ein schönes Motiv abgibt. (beide Cover von Daylinart/Irene Repp)

Doch nun habe ich Dank einer tollen Leserin und Grafikerin Bilder entdeckt, die wie für das Buch gemacht scheinen. Träumen wird man ja noch dürfen ...