Die Erzählung Marek - Ein Zuhause finden erscheint am 19. Januar, zunächst als eBook und Taschenbuch auf Amazon. Damit finden die Geschichten um "Benjamins Welt", die ich vor so vielen Jahren (2002) begann, ihren - hoffentlich würdigen - Abschluss.
Die Handlung ist sechs Jahre nach Benjamins Gärten angesiedelt, Marek ist inzwischen 33 Jahre alt, aber an seinem Lebensstil hat sich nichts geändert:
Marek verbringt sein Leben damit, alte Häuser instand zu setzen. Als ihm
der neue Besitzer einer Villa den Innenarchitekten Tomek vor die Nase
setzt, ist er zuerst wenig begeistert. Schnell zeigt sich jedoch, dass
sie sich gut verstehen, wenn es um die Ausstattung von Häusern geht –
und nicht nur das. Doch kann sich Marek endlich wirklich auf jemanden
einlassen und ein Zuhause für sich selbst finden?
Die Geschichte ist aber so eigenständig, dass sie auch ohne Kenntnisse der Vorgeschichte gelesen werden kann.
Ich hoffe, Euch gefällt Mareks Geschichte!
Dienstag, 16. Januar 2018
Sonntag, 14. Januar 2018
Rezension "Gay Movie Moments" Paul Senftenberg
***Heute freilich erscheint uns Stephen Fry wie für diese Rolle gemacht: seine Ähnlichkeit mit Wilde, seine Statur, sein flamboyantes Wesen, seine Bereitschaft, in der Verkörperung die eigene Seele freizulegen – unnachahmlich. Und Jude Law ist als Bosie so schön und unwiderstehlich wie nie mehr wieder. »He’s perfect in every way«, sagt Oscar in einer Szene über den eigentlich verzogenen und ziemlich egoistischen Bosie, als dieser ein Lied über die Liebe singt. Kurz darauf kommen die beiden einander näher, sie schmiegen sich aneinander, später betrachtet Oscar seinen jungen Liebhaber, der schlafend auf einem Sofa liegt, wie ein Kunstwerk.
Auf Bosies Frage, ob er ihn denn liebe, antwortet Wilde, dass er sich wie in einer Stadt fühle, die zwanzig Jahre lang belagert worden sei und deren Tore nun plötzlich geöffnet wären. Die Bewohner strömten hinaus: »to breathe the air and walk the fields. To pluck the wild flowers.«*** Zitat aus dem Buch über den Film Oscar Wild
Gay Movie Moments - Schwule Gänsehautmomente in Filmen und Serien ist das erste nichtfiktionale Buch des österreichischen Prosaautors Paul Senftenberg. Es handelt sich um eine umfassende Sammlung von Essays, die sich mit schwulen Filmen befassen. Sowohl besondere Szenen der Filme als auch Bezüge untereinander oder zur Literatur werden beleuchtet.
Das Buch will kein Nachlagwerk sein, es legt weder Wert auf Vollständigkeit (die bei der Fülle von schwulen Filmen, die insbesondere in den letzten 20 Jahren vorallem im Independent-Bereich erschienen sind, auch gar nicht möglich wäre), noch stellt die Erwähnung im Buch eine Art Bestenauswahl dar. Stattdessen gönnt sich Paul Senftenberg einen emotionalen, persönlichen Blick. Dabei will der Autor keine filmwissenschaftlichen Theorien aufstellen, Interpretationen kommen nachvollziehbar und unaufdringlich daher, was sehr angenehm ist.
In der Technik des Bewusstseinstroms ziehen Filmszenen, Gedanken und Eindrücke am Leser vorbei. Manchmal beinhaltete das recht harte Schnitte von einem Buchzitat in einen Film, zu einer Liedzeile und dann in einen anderen Film - diesem Strom muss man sich einfach überlassen. Man kann sich kreuz und quer durch das Buch lesen oder der Reihe nach, blättern oder gezielt zu einzelnen Filmen lesen - das Buch ist für alle Möglichkeiten geeignet.
Neben einigen sehr bekannten Filmen, die es sogar ins Mainstream-Kino geschafft haben, gibt es auch eine Fülle an weniger bekannten, überwiegend internationalen Filmen. Umfasst ist überwiegend der Zeitraum von den 80er Jahren bis heute, wobei ein Schwerpunkt auf dem filmischen Schaffen ab den 2000ter-Jahren liegt.
Gespannt kann man schauen, ob die eigenen Lieblingsfilme dabei sind oder Neues entdecken. Es muss einem aber bewusst sein, das der Text dann oft Spoiler der Filmhandlung enthält. Auch wird man an Filme erinnert, die man sich erneut ansehen könnte. Sehr hilfreich ist das Register am Ende des Buches. Um nur eine kleine Auswahl der Filme zu nennen sind dabei: A Single Man, Brokeback Mountain, Beautiful Thing, Contracorriente, Five Dances, Maurice, My Own Private Idaho, The Crying Game und Die Zeit, die bleibt.
Bemängeln muss ich leider, dass es bei den englischsprachigen Filmen recht zahlreiche Zitate in der Originalsprache gibt, die an keiner Stelle übersetzt werden. Diese Zitate sind anspruchsvoll und erfordern gute Englischkenntnisse, um folgen zu können. Ihr Inhalt wird auch nicht sinngemäß wiedergegeben und das ist wirklich unfair gegenüber LeserInnen mit weniger guten Englischkenntnissen.
Das Cover des Buches ist sehr passend und schlicht, aber doch etwas "grau" und nicht unbedingt ein Hingucker. Zu einigen der Essays sind Filmfotos hinzugenommen. Mir liegt die eBook-Ausgabe vor, die sehr ansprechend und professionell formatiert ist.
Alles in allem ein Buch, das im Schrank keines queeren Cineasten fehlen sollte und das hoffentlich so zeitlos bleiben wird wie einige der besprochenen Filme!
Verlag Homo Littera
Taschenbuch | 264 Seiten | 15,49 € | eBook 7,99 €
Weitere Essays findet man auf der Homepage des Autors!
Interview mit Paul Senftenberg
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