Das Jahr begann für mich mit einer neuen beruflichen Herausforderung, die mich wieder in ein ganz neues Aufgabengebiet führte. Zum ersten Mal seit 22 Jahren ist mein Arbeitsweg erfreulich kurz, allerdings habe ich mehr wöchentliche Arbeitsstunden und diese auch gleichmäßig auf die Wochentage verteilt. Eine Arbeit zum Ausruhen ist es natürlich auch nicht.
Im Juni habe ich es geschafft, meine ein Jahr zuvor begonnene (bzw. fortgesetzte) Kurzgeschichte Im Labyrinth des Minotaurus fertig zuschreiben. Die Geschichte gefällt mir sehr gut, unterscheidet sich thematisch von meinen üblichen Texten. Am 26. Juni ist sie als eBook erschienen. Auf Grund der Kürze habe ich wirklich nicht viel erwartet. Nach den mittlerweile üblichen sechs Wochen (eher fünf), war es mit der Nachfrage aber schon komplett vorbei. Und diese hielt sich auch in sehr engen Grenzen im unteren zweistelligen Bereich. Nicht völlig überraschend, aber doch sehr ernüchternd. Nachdem ich sie jetzt noch schnell aus Kindle unlimited herausgenommen habe, wird sie in Kürze in anderen eBook-Shops erhältlich sein.
Geschrieben habe ich dann erst im August auf dem Weg in den Urlaub wieder. Den Anfang eines längeren Textes. War aber im Zweifel, ob es gut ist und habe es nicht einmal von der Handschrift in den PC gebracht. Und zunehmend habe ich auch bezweifelt, ob das Thema mir gut tun würde, da es um meinen Unfall von Anfang 2024 und Mobbing am Arbeitsplatz geht.
Nun, gegen Ende des Jahres und ohne über Monate wieder geschrieben zu haben, ist mir klar geworden, dass ich es zeitlich einfach nicht mehr schaffe zu schreiben. Mit mehr Arbeitsstunden, einer Honorartätigkeit von 4-5 Stunden in der Woche und mehreren Stunden ehrenamtlich für #allabendlichqueer. Haushalt, Garten oder Hobbies/Freizeit kommen noch dazu. Und schon ist wieder eine Woche herum.
Es ist für mich ein sehr eigenartiges und natürlich trauriges Gefühl, da dass Schreiben Jahrzehnte Teil meines Seins war. Und das fehlt jetzt. So viele Jahre habe ich mich gegen den verschiedenen Frust gestemmt, denn das Schreiben und Veröffentlichen mit sich bringt, und sicher spielt er auch eine Rolle bei dieser Entwicklung. In den letzten 2-3 Jahren ist es noch einmal schwieriger für mich geworden, Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch es ist nun etwas anderes, was mich zum Aufhören bringt.
Und ja, »sag niemals nie« - Abschied in Raten habe ich ja schon mehrmals angekündigt … Aber ich denke, jetzt ist es endgültig.

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