Donnerstag, 21. Februar 2019
Nachruf 2
Am 11. Februar veröffentlichte ich einen kurzen Nachruf über meinen lieben Autorenfreund Levi Frost, der am 8. Februar verstorben ist.
Ich bin immer noch traurig und zunehmend enttäuscht.
Vielleicht erwarte ich zu viel. Nur wenige haben ihn über "da war dieser Text in der Anthologie" hinaus gekannt. Und auch das waren nicht viele. (Obwohl Anthologie wie Mein schwules Auge und In seiner Hand ein größeres Publikum erreicht haben.)
Ja, er lebte zurückgezogen. Er war nicht persönlich präsent. Er war nicht immer und nicht laut präsent. Aber alle, die ihn ein Wenig kannten, werden ihn in präsenter Erinnerung behalten.
Ich gebe zu, ich bin enttäuscht von den Reaktionen im allgemeinen und den Nicht-Reaktionen einiger Menschen im Speziellen. Ich habe mich sogar von Facebook zurückgezogen, so sehr hat es mich getroffen. Langsam kehrt bei mir wieder Normalität ein, das Leben muss weitergehen, wie man sagt. Es wird Frühling, ein Frühling, den Levi nicht mehr erlebt hat.
Lest wenigstens sein Buch. Begegnet einem klugen Autor und einem liebenswerten Menschen. Wenn euch das Nachwort nicht berührt, dann weiß ich auch nicht. Wenn ihr den Nachruf seines Mannes lest und er euch nicht berührt, dann solltet ihr auf die Suche nach eurem Herz gehen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Liebe Jana,
AntwortenLöschenDanke, endlich spricht es jemand aus. Ich hab geheult vor Wut und Enttäuschung. Levi Frost habe ich nie kennengelernt, seine Werke, dass was er mit so viel Herzblut geschaffen hat, habe ich immer gerne gelesen, war von seinem Schreiben hin- und weggerissen. Ich habe vor Deinem Nachruf gesessen und gedacht, dass kann nicht wahr sein, da hat er sein erstes eigenes Buch geschrieben und durfte sich nur so kurz darüber freuen. Ich war so wütend. Einsam und allein steht meine Meinung zu seinem Buch beim großen A; für mich völlig unverständlich, wie kann man so etwas Wunderbares nicht wertschätzen?
Das Buch atmet Abschied, besonders "Zeit" hat mich fix und fertig gemacht. Merkt denn keiner, was da zwischen den Zeilen steht - wirklich keiner?
Heute bin ich immer noch enttäuscht und unendlich traurig. Es ist als wäre nichts passiert. Die Welt geht weiter - fertig. Nein, so ist es nicht. Die Welt bricht in Stücke, ist nichts mehr wert, ist schwarz mit ein bisschen dunkelgrau!
Ich hätte Levi und seinem Mann so viel mehr Zeit gegönnt. Vielleicht bin ich zu dünnhäutig, aber ich finde Trost darin, dass ich Levi noch schreiben konnte, wie wunderbar und wertvoll er für mich war. Sein "Gestern, morgen, heute" steht neben dem von ihm und Björn signierten Exemplar "In seiner Hand", dass ich vor Jahren ersteigern durfte. Ich jedenfalls werde Levi ein ehrendes Andenken bewahren, bin dankbar für jedes Wort.
Björn wünsche ich, dass er seinen Mann im nächsten Leben wiederfindet, irgendwo zwischen den Sternen, dort wird er sein, ganz sicher, es muss so sein.
Jamamashid
Vielen Dank für deine Worte. Es tut gut, zu hören, dass jemand die selben Gefühle hat. Und immer noch, auch hierauf nicht, redet kaum jemand über sein Buch. Levi haben deine Worte sehr gefreut, das kann ich versichern.
AntwortenLöschenEs fragen sich die Falschen, ob sie zu dünnhäutig sind, denke ich.
Liebe Grüße!