Samstag, 6. Juni 2020

Ausschreibung für eine Anthologie lesbischer Märchen

Ich liebe Märchen, sowohl klassische als auch moderne, die mit bekannten Motiven spielen. Schon länger trage ich mich darum mit der Idee, lesbische Märchen zu einer Anthologie zu versammeln. In dieser Form wäre das etwas völlig Neues. Dafür suche ich kreative Beiträge talentierter Autor*innen, egal ob neu dabei, bereits veröffentlicht oder sehr erfahren. Für die Auswahl zählt nur die Qualität des Textes und ob er die Bedingungen erfüllt.



Folgende Bedingungen:


  • Handlung und Sprache sollten märchentypisch sein. Es kann sich sowohl um ein umgeschriebenes klassisches Märchen als auch eine eigene Geschichte handeln. Märchenmotive, die in ein modernes Setting übertragen wurden, nur, wenn ein märchenhafter Charakter erhalten bleibt.
  • mindestens eine frauenliebende Frau als Hauptfigur, auch andere queere Anklänge sind (zusätzlich) möglich (z.B. Crossdressing, Geschlechtswechsel ...) dies sollte jedoch im Charakter eines Märchens/märchentypisch bleiben. Eine Liebesgeschichte ist nicht zwingend, jedoch sollte die lesbische Thematik eine Rolle spielen und erkennbar sein.
  • Die Länge der Märchen sollte ca. 1.000 bis 10.000 Wörter betragen. Jede*r Autor*in kann auch mehrere Beiträge einreichen. Diese können auch bereits veröffentlicht sein, dann müssen die Rechte daran aber beim Verfassenden liegen und ein Hinweis darauf erfolgen.
  • Die Anthologie wird verlagsunabhängig (Selfpublishing) erscheinen (eBook in allen Shops, Taschenbuch nur kdp). Angestrebt wird die Veröffentlichung vor Weihnachten 2020. Die Beiträge werden zuvor lektoriert und korrigiert. Alle Einnahmen (abzüglich konkreter Ausgaben) werden gleich unter allen beteiligten Autor*innen aufgeteilt. Die Abrechnung und Auszahlung erfolgt halbjährlich. Die Autor*innen erhalten einen Vertrag, ein Belegexemplar als eBook und wenn gewünscht Taschenbücher zum Druckpreis. (Als Referenz kann ich auf die Anthologie Sein schönster Sommer verweisen, die unter den gleichen Bedingungen 2017 erschienen ist.) 


    Ich bin unheimlich gespannt und freue mich auf phantasievolle, spannende und außergewöhnliche Geschichten. Gerne könnt ihr auch Eure Beiträge vorankündigen und natürlich Fragen stellen! Sollten nicht genug geeignete Beiträge eingereicht werden, behalte ich mir vor, das Projekt nicht zu veröffentlichen. Das wäre aber sehr schade, also setzt Euren Gänsekiel auf ein Stück Pergament und legt los.

    Bilder: Stefan Keller/pixabay

8 Kommentare:

  1. Kann ich auch mitmachen wenn ich unter 18 bin aber meine Eltern es erlauben+

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  2. Ja, das sollte kein Problem sein, die Eltern müssen dann nur die Vereinbarung mit unterzeichnen.

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  3. Eine Frage, wie ist dieser Absatz zu verstehen:
    "Auch Crossdressing oder queere Anklänge sind möglich, jedoch in Märchenmotive (z.B. Gestaltwandel) transferiert"

    Weil, so klingt das irgendwie, als müssten trans Menschen magisch begründet werden :/

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  4. Hm, ist vielleicht ungünstig ausgedrückt. Es soll halt märchentypisch bleiben. Ich würde mich sehr über Beiträge freuen, die mit solchen Motiven spielen, z.B. eine Figur die zwischen den Geschlechtern wechselt, nichtbinär ist etc. Natürlich muss es nicht magisch sein, das war nur ein Beispiel, aber es sollte in ein Märchen passen. Ich versuche das noch mal umzuformulieren.

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    1. Danke für die Klärung :)

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    2. Es ist ein Märchen. Warum kann ein Geschlechterwechsel oder "Nonbinärität" dann nicht "magisch begründet" sein? Und so wie ich die Ausschreibung verstanden habe, hat ja wohl jede AutorIn künstlerische Freiheit. Wenn du eine trans-Person in deiner Geschichte haben willst, bei der das anders ist, dann mach es doch. Es stand nirgendwo geschrieben, dass trans sein magisch begründet sein MUSS, sondern dass es magisch begründet sein KANN. Ich glaube, manche Menschen versuchen gerade echt, in alles und jedes "Transphobie" reinzulesen, um den VerfasserInnen dann Menschenfeindlichkeit o.ä. unterstellen zu können. Das finde ich ziemlich hinterhältig.

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  5. Richtet sich die Anthologie an ein junges Publikum, oder darf die Sprache auch etwas derber und die Geschichte blutiger sein? :)

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  6. Die Anthologie soll eher "all age" werden, also nicht ausdrücklich für ein junges Publikum. Wenn es für das Märchen Sinn macht, kann die Sprache auch etwas derber werden. Ehrlichweise werden Seen aus Blut wahrscheinlich nicht meinen Geschmack treffen, aber blutige Szenen ala Aschenputtel oder Rapunzel sind natürlich okay.

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